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Das Eigene hören und äußern, das Andere wahrnehmen und miteinander durch Ton, Klang und Rhythmus in Kontakt kommen
(Wolfram Spiegel, Klangpädagoge)

Workshop am 07.11.06 während der pädagogischen Woche in Cuxhaven - Duhnen

 


Bei Betreten des Raumes empfängt mich der wohltuende Duft von weißem Salbei und Lavendel, eine ausgesprochen angenehme Überraschung! In der Mitte des Raumes ein kreisrundes samtblaues Tuch mit einer weißen kristallinen Klangschale, eingetaucht in die Regenbogenfarben eines zarten Seidentuches. Darum herum ein Kreis von Decken und Sitzkissen, die dazu einladen, einen Platz in diesem Kreis einzunehmen. In den vier Himmelsrichtungen vier sorgsam vorbereitete und farblich ansprechend gestaltete Tisch- bzw. Bodenauslagen mit einer fast überwältigenden Fülle an kostbaren Instrumenten und Klangkörpern unterschiedlichster Herkunft, Kultur und Herstellungsart, die zu Beginn des Workshops von Wolfram Siegel vorgestellt werden: Im Osten eine Fülle an Klangschalen und verschiedenen Instrumenten aus Metall, die aufgrund ihrer Herstellungsart in Verbindung mit Feuer dem Feuerelement zugeordnet sind. Im Süden unterschiedliche Rasseln, Daumenklaviere und ähnliche rauschende, tröpfelnde und rhythmische Klänge erzeugende Instrumente, die dem Element Wasser zugeordnet werden. Im Westen Holzxylophone, Ballaphone und eine Reihe unterschiedlicher

Fellinstrumente und Trommeln, dem Element Erde zugeordnet. Im Norden verschiedene Flöten und Seiteninstrumente wie Harfe, Monochord, Tambura, dem Element Wind zugeordnet.
Zunächst werden wir aufgefordert, die vorhandenen Instrumente zu erkunden, dabei zu schauen, welches der Instrumente zum näheren kennen lernen einlädt und dieses nach einer Zeit der individuellen Erkundung zurück in den Kreis zu bringen und sich und das Instrument den anderen mittels einer kleinen Improvisation vorzustellen.

Ergänzend soll jede Person einige Worte finden, um einen Bezug herzustellen zu der eigenen Komposition und über die musikalische Darbietung hinaus ein wenig von sich erzählen. Dabei bleibt es freigestellt, in welcher Weise Musik und Lebens- oder Tages- bzw. Tagungsthema miteinander in Beziehung gesetzt werden, entscheidend wohl eher der Schritt vom Monolog zum Dialog, das Erzeugen von Resonanz in der Gruppe durch Klang und Worte.

Nach einer Pause verteilen sich alle Teilnehmer/ínnnen erneut, dieses Mal jeweils zu zweit in den zur Verfügung stehenden Räumen und Fluren, um im Rahmen einer einfachen Struktur zwei unterschied-liche Instrumente ihrer Wahl in einer teils abwechselnden teils sich ergänzenden und miteinander spielenden Partnerimprovisation zu erkunden und dabei Erfahrungen zu sammeln im aufmerksamen Hin- und Zuhören und dem eigenen Spiel als sich ständig wandelnde Form des musikalischen Dialogs. Zurück im Kreis sind nun alle bestens vorbereitet, eingestimmt und motiviert, sich auf eine neue Form der Improvisation in der großen Runde einzulassen: Ein Instrument beginnt allein, das nächste zur Rechten stimmt ein und die beiden spielen zu zweit; nach einer Weile kommt das wiederum nächste zur Rechten noch hinzu, drei Instrumente improvisieren miteinander, bis das erste verklingt, eine Weile die verbleibenden zwei den musikalischen Dialog fortführen und dann das nächste Instrument dazu kommt......Eine fantasievolle Form des musikalischen,Redekreises', die eine hohe Aufmerksam-keit im Raum erzeugt und allen die Möglichkeit bietet, sich auf die eigene in diesem Moment stimmige Weise einzubringen.

Als Abschluss des Workshops fließen die Erfahrungen des Nachmittags in eine gemeinsame Gruppenimprovisation, die in der Stille beginnt und irgendwann auf natürliche Weise in der Stille endet.

Alle Teilnehmer/innen bringen zum Ausdruck, dass diese Zeit der musikalischen Forschungsreise zu Wohlbefinden, Entspannung, innerer Zufriedenheit und Inspiration für die Arbeit in der Schule geführt hat.
Ob es gelingen wird, ähnlich wohltuenden Erfahrungen im Rahmen von Musikunterricht oder AG's mit Kindern und Jugendlichen, womöglich ganzen Klassen in den Schulen Raum zu geben?

Die Gruppe sollte erfahrungsgemäß nicht mehr als 18 Teilnehmer/innen haben und der zeitliche Rahmen sollte mindesten 2 Unterrichtsstunden umfassen.

Wolfram Spiegel hat anhand eines beeindruckenden Fotoalbums die musikalische und künstlerische Arbeit im Rahmen eines fächerübergreifenden Unterrichtsprojektes zum Thema ,Die vier Elemente und Maskenbau' dokumentiert. Er bietet Fortbildungen für Schulen und Kollegien an und wird hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder im Rahmen der pädagogischen Woche Gelegenheit zur weiteren Erforschung musikalischer Welten anbieten.

 

(Sabine Ackermann)


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